Ein deftiges Ritterdrama an Pellkartoffeln mit Butter und Salz
(nach einer Idee des Krokodiltheaters Tecklenburg)


Als Hauptdarsteller erleben Sie Kartoffeln, die in einer Welt aus Küchenutensilien um Macht und Liebe kämpfen:
Das Reich von König Hansa wird seit langem von einem bösen Drachen beherrscht. Die Prinzissi Bintje, seine einzige Tochter, darf das Schloss schon seit Ewigkeiten nicht verlassen, zu groß ist die Gefahr gefressen zu werden.
So kann es nicht weiter gehen! Ein Ritter muss her! Einer, der den Drachen besiegen kann! Und schon stehen zwei Helden parat, die gegen den Drachen und um die Hand der Prinzissi kämpfen – aber da spielt doch einer mit gezinkten Gabeln!
Ein kurzes Stück ohne Worte für Erwachsene und ein Leckerbissen für Feste, Vernissagen, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten!
- Spiel: Lena Thönnes
- Ausstattung: Ulrike Andersen
- Regie: Max Schätzke (Tecklenburg), Angelika Jedelhauser (Berlin), Ulrike Andersen
- Fotos: Martina Buchholz
- Dauer: ca. 1 Stunde (inkl. Kartoffelmahl: Pellkartoffeln mit Butter und Salz)
Pressestimmen
„Ulrike Andersen sitzt hinter dem erhöhten Bühnenaufbau und schält Kartoffeln… zwei Blechtöpfe, ein paar Küchengeräte, ein Bund Petersilie; ab und zu poltert eine nackte Knolle in den Eimer. „Meine Oma konnte dünner schälen“, heißt es im Publikum, aber die Frau da vorne lässt sich gar nicht stören. Ist jetzt so in die untergelegte Nordsee-Zeitung vertieft.. daß sie die Kartoffeln regelrecht abhobelt. Das bringt sie auf eine Idee. Und so beginnt die „Kartoffelkomödie“ im Figurentheater Bremerhaven wie alle guten Geschichten mit „Es war einmal“. Hier geht es um einen König, der sein halbes Reich und die Hand seiner Tochter für denjenigen auslobt, der den Drachen tötet. Prompt erscheint das Ungeheuer, wirft sich mit knirschenden Zähnen auf sein erstes Opfer und taucht schmatzend wieder auf. Einen Hausfrauen-Gummihandschuh im Kartoffelpressen-Maul: Die Erzählerin ist tot, es lebe die Puppenspielerin. Denn nun hebt sich der Topfdeckel zu einem Drama um König, Tochter, Liebhaber und Nebenbuhler; herrlich überdrehte Kartoffeln agieren mit shakespearescher Tiefe. Die Mischung von krachendem Kasperltheater und fragiler Romanze strotzt nur so vor liebevollen Details: ein Teesieb als Helm, der vor Angst zitternde Topf, die Trichtertrompete. Der Ritter von der traurigen Gabel, der nicht die Kartoffel im Topf kaufen will; eine Brautwerbung mit Petersiliensträußchen oder – ach, schaut doch selbst! Immer mehr werden die Protagonisten im Kampf gegen den Drachen… in ein tragisches Geflecht aus Leidenschaft und Macht… verstrickt; am Ende fließt die Stärke in Strömen. Schillers „Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!“, bekommt eine ganz neue Dimension, und wie die Prinzessin angesichts ihres entleibten Vaters „Mi patato“ ausstößt – einfach herzzerreißend. Aber dann gibt es noch eine letzte, gänzlich unerwartete Wendung. Vergesst das Kino, es gibt doch Kartoffeln!“ (Nordsee-Zeitung Bremerhaven)
„Ein halbes Königreich und die ganze Prinzessin – Bezaubernde „Kartoffelkomödie“ mit Ulrike Andersen
Hameln. Es gibt sie noch, die kleinen und großen Wunder, wenn der Fußballzwerg Schweiz gegen den großen Favoriten Spanien gewinnt – und an einem fast schon Sommerabend im Theater ein paar Kartoffeln einen ganzen Kosmos zaubern. Ein Märchen, märchenhaft erzählt, so nebenbei beim Kartoffelschären – so eine richtig handfeste Geschichte mit „Es war einmal…“ mit Drache und König, einer bezaubernden Prinzessin und zwei Prinzen. Handpuppentheater wie es schöner nicht sein könnte, denn auf die Erzählung beim Kartoffelschälen geht es spielend spielerisch weiter. Der große Drache – ganz klar und logisch: eine Kartoffelpresse, die den Knollen zu schaffen macht, sie in Angst und Schrecken versetzt. Ein gewaltiges Ungeheuer, das alles vernichtet, außer den König und sein Töchterchen. Und geschätzte dreieinhalb Oktaven bei Ulrike Andersen, die den König ganz tief orgelt , die Pricici von Potato zirpt, die Kartoffelpresse wütend faucht und den ersten Prinzen Guri mit Escamillos „Auf in den Kampf“summend auftreten lässt. Die Figuren: allesamt Kartoffeln, mal hoch, mal quer auf einen Finger gesteckt mit Krönchen und dann auch auf Gabel gespießt und mit einem Messer durchstochen. Wild geht es zu, seit sich der König keinen Rat mehr weiß und dem Ritter, der den Drachen besiegt, sein halbes Königreich plus die ganze Prinzessin verspricht. Und die verliebt sich in den ersten besten Ritter. Doch dann kommt noch ein zweiter, so ein Haudrauf-Typ, der den ersten, der den Drachen in einem dramatischen Kampf mit dem Fleischklopfer erledigt, hinterrücks eine Gabel in den Kopf rammt und sich über Pricici hermacht, die ihm aber ein Messer in die Kartoffel rammt. Am Schluss, Tote und ein glückliches Paar, das knutschend im Topf verschwindet – wo Kartoffeln ja auch hingehören. Schließlich gab es ja die Hauptdarseller und ihre reiche Verwandtschaft anschließend im TAG am Donnerstagabend auch als Kartoffeln mit Quark. Sehr lecker übrigens. Ein bezauberndes Spektakel aus nichts als Fantasie und einer Solistin, der man die Soli gar nicht glauben mag, weil eigentlich mindestens drei hinter der Bühne agieren müssten. Ein schlichtes Märchen, noch schlichtere Kartoffeln – und eine ganze Welt an Spiel, Spaß und Gefühlen – vor allem: Ein Spiel voll Humor und Sprachwitz. Pricici wodu? Fragt der König ein uns andere Mal und zwischen dem Kauderwelsch aus Tönen immer wieder ein Stichwort, das die Situation trifft. Und viele, viele bezaubernde Details, wenn sich Pricici auf eine Decke legt und ganz Prinzessin auf der Erbse von einem Staubkorn irritiert wird, und es wegfegt – oder der vollendete Handkuss des Ritters Guri – oder ganz am Schluss, wenn das Drachenjunge nach seiner Mama sucht. Herzzerreißend.“ (DEWEZET, Richard Peter)
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